Beitragsseiten

 

 

4. Summarium

Sowohl die Darstellung des Kirchenverständnisses als auch die des Amtsverständnisses sind in der Dogmatik von einem deutlichen lutherischen Schwergewicht gekennzeichnet. Diese ist wohl in der Biographie Joests begründet. Seine Denkansätze in Paragraph 24 gehen in der Regel von lutherischen Positionen aus. Reformierte und orthodoxe Positionen werden meist nur sehr kurz und knapp dargestellt.

Ein großes Interesse hat er an römisch-katholischen Positionen, die ihm sehr wichtig sind. Leider ließ ihm der Rahmen des Buches wohl oft nicht den Raum, auf einzelne Probleme wie beispielsweise die apostolische Sukzession einzugehen.

In Paragraph 25 entwickelt Joest ein Amtsverständnis, das der römisch-katholischen Position fast radikal widerspricht und auch im lutherischen Bereich nicht ganz ohne Probleme ist. Er sieht hier nur eine Vielheit der Ämter als Vielheit der besonderen Dienste, deren Besonderheit in deren  Verantwortungsbereich, der ganzen Gemeinde, liegt. Die Ämter werden aus der Gemeinde an Mitglieder vergeben, die dafür besondere Gaben haben. Vollmacht hat nur die Gemeinde.

In Joest begegnete mir ein Lutheraner, der gern über seine eigene Konfession hinausdenkt und dessen Dogmatik ich für lesenswert halte.

 

5. Persönliche Schlußbemerkung

Ich habe mich gefreut, kurz vor Fertigstellung dieser Arbeit von der Verabschiedung der Erklärung zur Rechtfertigungslehre zu erfahren.

Den beiden Bänden der Dogmatik  von Wilfried Joest hätte ich persönlich eine bessere Bindung gewünscht, um eine intensivere Arbeit mit ihnen zu ermöglichen.

Anhänge:
DateiBeschreibungErstellerDateigröße
Diese Datei herunterladen (HSASYP99.pdf)HSASYP99.pdfals PDFMichael Hoffmann174 KB