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Exkurs 3: Sabbathaltende, christliche Gemeinschaften

In Äthiopien wird der Sabbat bis in die Neuzeit hinein neben dem Sonntag gefeiert, den er zeitweise sogar verdrängt hatte[243]. Daneben tritt das Halten des Sabbats bei den verschiedensten sabbatianischen Gruppen auf. Bei diesen findet sich zum einen ein eher judenchristlich geprägter Typ, zu dem neben den Judenchristen der Antike und denen der Neuzeit in den USA und Israel auch die hochmittelalterliche Sekte der Passagier, die russischen Subbotniki[244] (vor allem im 15. bis 18.Jahrhundert) gehören, aber auch der siebenbürgische Sabbatianismus, der im 16. Jahrhundert begann und sich in Resten bis ins 20. hielt. Dieser Typ wird gekennzeichnet durch eine weitgehende Ablehnung der Gottheit Jesu und ein Festhalten an der Tora, die von diesen Gruppen auch nie aufgehoben wurde.

Daneben findet sich ein eher apokalyptischer Typ, der den Sabbat als „Heilszeichen einer adventlichen Gemeinschaft“[245] hält. Zu diesem Typ lassen sich der mährische Sabbatianismus des 16. Jahrhunderts und die sabbatianischen englischen Baptisten seit dem 17. Jahrhunderts zählen. Aus letzteren gingen schließlich jene amerikanischen Siebenten-Tags-Baptisten hervor, von denen die STA das Halten des Samstags als Sabbat übernahmen. Obwohl auch sie dies unter anderem mit dem Gesetz begründen, das, wenngleich wir durch Gnade nicht mehr unter ihm stehen, dennoch nicht aufgehoben ist[246], sind die STA als auf den Advent hin orientierte Gemeinschaft zweifellos nicht nur historisch dem apokalyptischen Typ zuzuordnen.

 

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